Mehr Geld für Erfolg: Crunchyroll spricht über Vergütungsstrategie

Rahul Purini, Geschäftsführer von Crunchyroll, hat sich jüngst zu den Forderungen geäußert, die Vergütung für Anime-Studios zu erhöhen. Wir fassen zusammen.

Nachhaltiges System

Immer wieder wird die prekäre Lage der japanischen Anime-Industrie thematisiert, weswegen viele Fans und auch Brancheninsider fordern, dass Streaming-Dienste höhere Lizenzgebühren für die Vertriebsrechte eines Anime zahlen sollen.

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Crunchyroll-CEO Rahul Purini äußerte sich mittlerweile ebenfalls und hob hervor, dass nicht nur die Studios auf wirtschaftlichen Erfolg angewiesen seien. Auch Streaming-Plattformen müssten darauf achten, ein langfristig stabiles Ökosystem zu sichern.

Schließlich habe man auch bei Crunchyroll erst einen zufriedenstellenden Weg finden müssen, um Anime so zu monetarisieren, dass man überhaupt über einen derart langen Zeitraum hinweg die Lizenzgebühren zahlen könne.

Modell der Einnahmeaufteilung

Darüber hinaus würde Crunchyroll den Anime-Studios im Gegensatz zu anderen VoD-Diensten ohnehin mit einem Modell der Einnahmeaufteilung entgegenkommen:

»Crunchyroll verfolgt einen Ansatz namens ›Minimum Guarantee plus Revenue Share‹. Bei diesem System können die Macher einen garantierten Mindestbetrag erhalten, auch wenn die Serie keinen Erfolg hat. Doch wenn die Serie ein Hit wird, gibt es unbegrenzte Einnahmen. Dieses System ermöglicht es den Anime-Studios, in erfolgreiche Shows zu investieren und diese zu produzieren.«

kritisiert, lediglich Pauschalvergütungen zu zahlen. Der Anbieter rechtfertigte dieses Vorgehen damit, dass man dadurch die finanziellen Risiken trage. So könnten sich die Schöpfer voll und ganz auf ihre kreative Arbeit konzentrieren. An diesem Modell soll auch in Zukunft festgehalten werden.

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Via Toyokeizai
© Kenta Shinohara/SHUEISHA, WITCHWATCH Production Committee, MBS

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Ich
Ich
3 Stunden her

Crunchyroll-CEO Rahul Purini äußerte sich mittlerweile ebenfalls und hob hervor, dass nicht nur die Studios auf wirtschaftlichen Erfolg angewiesen seien. Auch Streaming-Plattformen müssten darauf achten, ein langfristig stabiles Ökosystem zu sichern.

Ja, das sollten sie. Jedoch gebe ich hier zu bedenken, dass die Anime-Studios diejenigen sind, die das herstellen und dafür sorgen, dass Crunchyroll ein Angebot hat, was sie anbieten können. Dementsprechend sollte man wohl darauf bedacht sein, dass es den Studios auch gut geht und sie auch unterstützen.

Das hier genannte Modell ist in etwa das, was ich auch so als grobe Idee hatte. Also es wird Summe X bezahlt und bei Erfolg bzw. bei größerem Erfolg gibt es noch zusätzliche Zahlungen. Gut, man müsste dann natürlich sehen, ob das dann wiederum in den Studios auch nach unten durchsickert, klar.

Aber was hier nun angesprochen wird: Da geht doch theoretisch nicht an die Studios, sondern an das Produktionskommitee, oder? Zumindest dann, wenn das Studio nur den Auftrag hat und nicht mit im Kommitee sitzt. Oder zahlt das dann Crunchyroll von sich aus extra an das Studio? Aber das können sie ja eigentlich nicht weil man ja dann das Produktionskommitee umgehen würde – und das klingt für mich irgendwie im geschäftlichen Sinne illegal weil man ja dann den eigentlichen Vertragspartner umgehen würde. Daher würde das hier doch nur bei Crunchyroll-eigenen Pruduktionen Anwendung finden oder verstehe ich da was falsch?

Guts
Guts
2 Stunden her

Erhöhen aber nur in Anführungszeichen. Denn wenn ich mir anschaue, wie viele Serien bei CR völlig untergehen, dann ist für diese eine Pauschalvergütung deutlich sicherer. Die »Mindestgarantie« hat nämlich die Eigenschaft, das Risiko weg vom Anbieter hin zu den Studios zu verschieben, die Grundvergütung wird erstmal aufs Minium heruntergedrückt und alleinig durch den Erfolg verdient ein Studio erst Geld. So besteht die Gefahr, dass Studios noch weniger Risiken eingehen, weil unbedingt ein Erfolg her muss, das funktioniert also nur, wenn ein Studio sowieso schon finanziell sicher dasteht.

Und was auch wieder auffällt, es ist ist wieder mal nur von »Studios« die Rede, die eigentlichen Künstler lässt man außen vor. Dabei wäre es mal angebracht, denen eine Erfolgsbeteiligung zu garantieren (Vorbild Hollywood), wenn man schon zu geizig ist sie vorher ordentlich zu bezahlen.

Akai
Akai
1 Stunde her

Selbst wenn die Anime Studios besser »vergütet« werden landet das Geld am Ende eh nicht bei den Mitarbeitern.